Geologie im Wawerner Tal
Die Geologie und die Oberflächenformationen des Wawerner Tales werden durch zwei Faktoren geprägt.
- Genau hier endet das aus den Ardennen herüberreichende Deckgebirge aus Buntsandstein, wodurch das Grundgebirge (Devon-Schiefergebirge des Hunsrücks) nun freiliegt. Genau in diesem Bereich verlaufen außerdem im Untergrund zwei Verwerfungen.
- Das Ganze Gebiet wurde durch die Saar ausgeformt, deren alten, 15 bis 25 Meter mächtigen Fluss-Ablagerungen die tiefer liegenden Landschaftsformen bedeckt.
Wie wirkten sich diese geologischen Verhältnisse und der Einfluss der Saar nun aus?
- Der Buntsandstein ist sehr durchlässig und führt daher hervorragend das Wasser. Dies trifft im Wawerner Tal auf das relative wasserundurchlässige Schiefergestein und wird an dieser Stelle auch noch durch die mächtigen Verwerfungen nach oben geleitet. Diese geologischen Gegeben-heiten waren die Ursache für die artesische Quelle des Wallenborns und bildeten natürlich auch die idealen Bedingungen zur Förderung von Trinkwasser.
- Da das Schiefergestein hier in Wawern freiliegt, sind die besten Voraussetzungen zum Anbau der anspruchsvollen Riesling-Rebe gegeben, die erst bei solchen idealen Bodenverhältnissen ihre so einzigartige Qualität entwickeln kann.
- Die Saar, die bis vor ca. 10.000 Jahren hier durch floss, wusch ihrerseits in vielen Millionen Jahren das Tal heraus und bildete so nach und nach die Weinbergshänge von Wawern. Der Wawerner Hochwald mit den Neubausiedlungen bildete zusammen mit der weithin bekannte Ayler Kupp in dieser Zeit einen sogenannten Umlaufberg, weil diese Erhebung damals bis auf eine kleine Landzunge bei Biebelhausen quasi eine Insel bildete.
- Nachdem die Saar bei Biebelhausen durchgebrochen war, trocknete das Wawerner Flussbett nach und nach aus, wurde jedoch bei Hochwasser des Flusses über Jahrtausende hinweg immer wieder überschwemmt. Bei diesen ständigen Überflutungen wurden auch regelmäßig organische Mitbringsel hier abgelagert, die so nach und nach eine dicke Torfschicht bildeten. Als auch die Überschwemmungsepoche vorüber war, blieb infolge der wasserundurchlässigen Lehmschichten im Untergrund ein großes Feuchtgebiet zurück, welches heute die Grundlage für das große Natur-schutzgebiet Wawerner Bruch bildet.